Ich begleite dich durch die Nacht, mein Kind
Da liegt mein schlafwarmes Kind. Eingekuschelt in meinem Bett. Ihr Bett bleibt auch in dieser Nacht wieder leer.
Wenn ich mich zurückerinnere, war das Schlafen schon immer ein großes Thema bei uns. Schlafen funktionierte schon als neugeborenes Baby nur an mich gekuschelt in der Trage, in meinem Arm oder auf mir liegend im Bett. Ich habe meine Kinder lange in den Schlaf begleitet, sie in den Schlaf gestillt, bin mit ihnen zusammen eingeschlafen. Die Frage, ob meine Kinder denn durchschlafen, beantworte ich auch heute noch mit einem -Augenrollen-. Ich habe Mütter oft beneidet, die ihr Kind einfach in einem Kinderwagen oder sogar dem eigenen Bettchen ablegen konnten. Und es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass das bei meinen Kindern nicht so ist und dass es ganz normal ist, wenn Babies und kleine Kinder nicht alleine schlafen wollen. Wenn sie sich vergewissern wollen, dass Mama noch da ist, wenn sie den Körperkontakt brauchen, um sich zu beruhigen und friedlich zu schlafen.
Leider wird uns Eltern immer wieder suggeriert, dass Kinder das Schlafen lernen können, es gibt einige “Ratgeber”, die dies vermitteln wollen und damit das Gefühl, dass es nicht normal ist, wenn Kinder nicht durchschlafen. Denn spätestens mit einem halben Jahr taucht die Frage immer wieder auf: Na, schläft dein Kind schon durch?Nein, meine Kinder haben beide erst um ihren ersten Geburtstag herum durchgeschlafen und das auch nicht regelmäßig. Wenn ich ehrlich bin, tun sie das auch heute nicht immer. Es gibt immer wieder Nächte, in denen sie nicht alleine schlafen wollen, in denen sie mich brauchen. Meine Nähe, meine Geborgenheit, meine Wärme. Und ich lasse mich darauf ein, ich lasse es zu. Und ja, es ist manchmal sehr anstrengend. Es fordert manchmal meine ganze Kraft und Geduld.
Wenn wir dann aber gemeinsam im Bett liegen, beide Kinder in meine Arme gekuschelt, friedlich schlafend und ich ihr kleines Herz schlagen höre, ihren Atem spüre, dann bin ich dankbar, dann bin ich zufrieden,dann bleibt die Welt einen Moment stehen und alles ist in Ordnung und gut, so wie es ist. Denn diese Zeit wird auch vorbeigehen. Sie wird zu schnell vorbei sein, wenn ich irgendwann zurückblicke. Irgendwann werden sie nicht mehr in mein Bett kommen, irgendwann werden sie mich nicht mehr so brauchen wie jetzt. Das weiß ich. Aber bis dahin werde ich sie durch die Nacht begleiten, wenn sie es brauchen. Sie tragen, sie halten und ihnen das Gefühl geben, dass alles in Ordnung ist, dass ich da bin und auf sie aufpasse. Nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht.
Vielleicht mögt ihr kurz eure Erfahrungen zum Thema “Schlafen” erzählen? Wie handhabt ihr das? Wie ist eure Einstellung dazu?
Alles Liebe
Eure Anita
18. Februar 2017 at 20:58
Ich kenne es nicht anders, als das meine 2,5 Jährige in meinem Arm schläft. Als Baby auch nur in der Trage, den Kinderwagen haben wir mit 1 Jahr nur 3 mal benutzt verkauft. Ich trage sie heute noch regelmäßig für längere Strecken in unserer “Rucksacktrage” und ertrage Sprüche wie “aber zur Einschulung läuft sie, oder?” Mit einem müden lächeln.
Aber zurück zum schlafen. Mein Mann und ich sind uns einige, dass sie bei uns schlafen darf solange sie will. Sie braucht das, das ist absolut ok. Auf “was, sie schläft immer noch bei eich? ” habe ich mir eine Antwort zurecht gelegt die bisher noch jeden zum drüber nachdenken angeregt hat: “schläft du gern allein, zum Beispiel wenn dein Partner auf Dienstreise ist? Oder ist dir das auch komisch?” Also mir ist es komisch wenn ich allein schlafen soll, warum sollte ich mein Baby also dazu zwingen …
19. Februar 2017 at 11:45
Hallo Dajana, danke auch hier für dein Kommentar. Ich sehe das auch so, ich glaube die wenigsten Menschen schlafen gerne alleine! Liebe Grüße Anita
20. Februar 2017 at 21:31
Mich nervt die Frage nach dem Durchschlafen auch. Oft ist es wohl belangloser Small Talk. Meist sage ich einfach, dass wir gut schlafen. Und das stimmt auch, mehr oder weniger. Es gibt mal bessere Nächte, mal schlechterer und irgendwann werde ich auch wieder durchschlafen. 😉
20. Februar 2017 at 22:46
Ganz genau, liebe Lara. Irgendwann schlafen wir alle besser und gucken dann mit einem Schmunzeln auf diese Zeit zurück!
Viele Grüße
26. Februar 2017 at 19:44
Das Gute ist: ab spätestens 1,5 kommt die Frage eh nicht mehr, da ja eh klar ist, dass Kinder dann durchschlafen.
Meine kanns mit 4,5 noch nicht wirklich und kommt 5 von 7 Nächten.
So what. Ich finds kuschelig mit ihr, was gibts süsseres als ein schlafendes Kind.
23. März 2017 at 21:28
Mein Sohn ( fast 5) kommt jede Nacht zu uns. Ich finde es schön, es macht mich glücklich ihn beim Schlafen zu beobachten. Er sieht dann immer so glücklich und friedlich aus. Ich genieße es, so lange wie er zu uns kommt. Die Zeit wird bald vorbei sein, das weiss ich, da sie so schnell gross werden ?
23. März 2017 at 22:19
Das stimmt liebe Tina, das muss man genießen und schlafende Kinder zu beobachten ist wirklich unbezahlbar schön! Liebe Grüße
11. Juli 2017 at 7:45
Mein Sohn ist nun 15 Monate alt und vom Durchschlafen weit entfernt, 1 bis 2 mal braucht er noch die Flasche Milch und dann schläft er dennoch zum großen Teil der Nacht noch bei uns im Bett. Ich hoffe dass sich das in naher Zukunft ändert, auch wenn ich es dann 100 %ig vermissen werde.
Du hast auch definitiv recht, teilweise hadere ich selbst mit mir ob das alles so richtig ist wie ich es mache, denn viele andere Menschen meinen mit verständlich machen zu wollen dass es falsch ist und er schon längst 12 Std im eigenen Bett schlafen sollte. Aber wenn er mich braucht, gerad jetzt wegen der Backenzähne, dann bin ich für ihn da
11. Juli 2017 at 10:28
Ich finde, dass einzig wichtige ist, dass der Weg sich für dich richtig und gut anfühlt. Es darf ja gerne jeder anders machen, aber jedes Kind ist nunmal auch anders und deswegen machst du das genau richtig so! Liebe Grüße
1. Oktober 2017 at 14:41
Hallo! Der Artikel spricht mir aus der Seele ?! Meine Tochter hat schon immer viel Nähe und Körperkontakt gebraucht und das hat bisher nicht aufgehört, sie wird bald 2 Jahre alt. Sie soll kriegen was sie braucht, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Ich schlafe übrigens auch nicht gern allein ?! Liebe Grüße Britta
2. Oktober 2017 at 21:29
Ich schlafe auch nicht gern allein, obwohl ab und zu etwas mehr Platz im Bett auch ganz nett ist 😉
2. Oktober 2017 at 10:47
Unser erstes Kind war am Anfang ein absolut pflegeleichtes Kind. Er hatte von Geburt an einen 4h Rhythmus, konnte relativ schnell durchschlafen und schlief tagsüber im Kinderwagen bzw. Im Bett. Doch mit knapp über einem Jahr fing es an, das er in seinem Zimmer nicht mehr schlafen wollte. Nach ein paar kleinen Gesprächen mit meinem Partner wanderte unser Sohn samt Bett in unser Zimmer. Dieses Jahr im März zog er dann wieder in sein Zimmer, er wird bald 4. Aber immer wenn er was nicht so schönes um Kindergarten erlebt hat oder Papa mal längere Zeit weg ist und er ihn vermisst, schläft unser Sohn bei uns im Bett.
Seine Schwester, jetzt 15 Wochen alt, ist das Gegenteil. Hat von Anfang an Probleme mit dem Schlafen, schlief die ersten Wochen entweder nur an der brust oder im tragetuch. Jetzt konnten wir schon mal auf eine federwiege wechseln aber Schlaf ist bei ihr ein großes Thema, denn viel gibt es davon nicht. Kinderwagen wird auch komplett abgelehnt. Aber es sind Kinder, jedes absolut individuell mit unterschiedlichen Bedürfnissen und das ist auch gut so. Sicherlich ist es für uns als Eltern manchmal echt hart aber sie werden so schnell groß ? bald brauchen sie uns nicht mehr so intensiv und dann werden wir die Nächte vermissen, in denen wir mit unseren Kindern kuschelnd eingeschlafen sind.
Unser Sohn ist etwas schüchtern und traut sich selbst auch noch nicht viel zu. Dazu hörte ich auch schon mal den spruch: er hat ja auch lange bei euch geschlafen. Aber ich finde das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wir geben unseren Kindern das was sie brauchen. ?
2. Oktober 2017 at 21:27
Liebe Jennifer,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! So unterschiedlich ist das manchmal, aber schön, dass ihr euch dafür entscheiden habt euren Sohn bei euch schlafen zu lassen. Und ich glaube auch, dass das absoluter Quatsch ist, dass er deswegen schüchtern ist. Lasst euch da nicht beirren! Alles Liebe Anita
1. Dezember 2017 at 12:35
Ja! Ich kann nur zustimmen. Unser Sohn hat die ersten 3 Monate nur auf mir geschlafen, sitzend wie liegend, ansonsten im Tuch und erst später im Kinderwagen ( und das nur phasenweise).Er ist jetzt 1 3/4 und hat bis vor 3 Wochen im Familienbett geschlafen. Körperkontakt ist Sicherheit und Vertrauen. Das Familienbett hätten wir auch weiterhin gemacht, wenn nicht bald das kleine Geschwisterchen kommen würde und er dann einfach keine erholsame Nacht mehr hätte ( er hat nen relativ leichten Schlaf bzw wacht schnell auf). Nun schlafen wir nebeneinander im Kinderzimmer, als Übergang, dann übernimmt Papa die nächtliche Anwesenheit. Und hey: In vielen vielen anderen Ländern schlafen eh alle in einem Raum, z. T. auf einer Matratze, so auch die Cousins und Cousinen, Tanten etc. unseres Kleinen in Ghana – obwohl genug Platz wäre für eigene Betten und Zimmer ?.
Ich hab irgendwann beschlossen, auf meinen Bauch und mein Herz zu hören. Und ja, die Zeit geht so schnell vorbei. Die Kleinen wachsen in die Selbständigkeit und Unabhängigkeit, Stück für Stück ☺️
1. Dezember 2017 at 14:37
Liebe Claudia,
vielen Dank für deine ausführliche Geschichte! Ich finde auch, dass es das wichtigste ist, auf sein Bauch und sein Herz zu hören. Wenn man sich mit seinen Entscheidungen wohlfühlt, dann können sie nur richtig sein! Alles Liebe für euch!
19. Dezember 2017 at 15:23
Es ist jetzt bereits über 25 Jahre her und ich lag in meinem Bett und meine damals ca. 1 bis 2 Monate alte Tochter schlafend neben mir in Ihrer Wiege und ich las das Buch “Auf der Suche nach dem verlorenen Glück” von Jean Liedloff. Ich musste an mich halten, meine Tochter nicht aus dem Schlaf zu reißen und in mein Bett zu holen. Alle Welt redete damals auf mich ein ” Du darfst auf keinen Fall dein Kind ins Bett nehmen, du bekommst sie nie wieder raus ….” . Jedoch schlief ab diesem Abend meine Tochter bei uns im Bett. Es war eine sehr entspannte Stillzeit. Manchmal wußte ich morgens garnicht, wie oft ich sie angelegt hatte, da es so automatisiert war. Später schlief sie in ihrem Bett bei uns im Schlafzimmer und noch später mit Ihrer jüngeren Schwester zusammen und noch viel später allein in ihrem Zimmer und je nach Bedarf kamen beide Töchter auch mal zu uns zum Schlafen. Oft kam vorallem meine jüngere Tochter viel zu uns ins Bett, wenn ich tagsüber zeitlich sehr eingespannt war. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie sich immer ihre benötigte Kuscheleinheiten und Köperkontakt abholte. Heute sind beides sehr selbständige und selbstbewußte erwachsene Frauen und ich denke noch gerne an diese Zeit zurück und würde es auf keinen Fall anderst machen. Nur Mut holen sie Ihre Kinder ins Bett.
20. Dezember 2017 at 21:34
Liebe Maria,
das mit dem automatisierten Stillen kenne ich nur zu gut! Und dieser Erfahrungswert 25 Jahre später ist natürlich unersetzlich, gerade weile es so viele Mamas da draußen gibt, die sich dann doch unsicher sind! Danke für deine Worte!!
Liebe Grüße