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Ein Mamablog aus Berlin – FAMILIE / LIFESTYLE / DIY / REZEPTE

Was wäre gewesen wenn: Eine Geburt #ohneHebamme

Wenn ich an die Geburten meiner beiden Töchter zurückdenke, an diese zauberhaften Momente, wo ich sie zum ersten Mal in meinen Armen hielt und die Welt für einen Moment stehen blieb, dann verspüre ich große Dankbarkeit in mir. Dankbarkeit dafür, dass ich während der Geburt Menschen um mich herum hatte, die sich ganz nach meinen Bedürfnissen und meinen Wünschen gerichtet haben, bei denen ich mich fallen lassen und mich ganz auf mich, meinen Körper und mein Baby konzentrieren konnte. Dankbarkeit dafür, dass ich mich sicher, willkommen, ernst genommen und wohl gefühlt habe. Diese positiven Gefühle und Gedanken habe ich meinem Mann zu verdanken, der nicht von meiner Seite gewichen ist, und meiner großartigen Hebamme! ( Danke liebe Anja 🙂 )

Was wäre also gewesen, wenn ich die Geburt #ohneHebamme hätte meistern müssen? Wenn ich, wie leider viele andere werdende Mütter in unserem Land, nicht so behutsam, fürsorglich und liebevoll betreut und umsorgt gewesen wäre? Wenn ich irgendwo alleine geparkt auf einem Klinikflur hätte meine Wehen veratmen müssen und darauf hätte hoffen müssen, dass schon alles gut geht, dass die Hebamme bestimmt zur richtigen Zeit bei mir sein wird, weil Geburten ja so kalkulierbar sind. Dass ein ab und zu vorbeischauen von ihr reichen muss, da sie sich währenddessen noch um vier weitere Geburten kümmern muss. Oder sie vielleicht nicht rechtzeitig hätte da sein können, als die Herztöne meiner Tochter schwächer wurden und akuter Handlungsbedarf bestand. Was wäre dann gewesen? Ich weiß es nicht und ich bin froh und dankbar, dass ich es nicht herausfinden musste.Umso wütender macht es mich, dass dieses “was wäre gewesen wenn” zu einem Normalzustand in vielen Geburtskliniken geworden ist. Dass Hebammen keine Zeit mehr haben, um sich umfassend um jede werdende Mutter zu kümmern, da sie notorisch unterbesetzt und oft völlig überarbeitet sind. Dass Frauen, die unter der Geburt so verletzlich und schutzbedürftig  sind wie nie zuvor, abgefertigt werden müssen, dass kaum mehr eine individuelle Versorgung und Betreuung stattfinden kann.

Eine individuelle, bedürfnisorientierte und selbstbestimmte Geburt braucht aber Zeit! Zeit für und mit der werdenden Mutter, die Ruhe, Gelassenheit und Erfahrung einer Hebamme. Und auch vor und nach der Geburt müssen Mütter die Möglichkeit haben von einer Hebamme betreut werden zu können. Eine Hebamme, die uns Mütter im Wochenbett betreut, wertvolle Tipps für die erste Zeit mit dem Baby gibt, Mut zuspricht, wenn das Stillen doch erst nicht so klappen will, wie erhofft ( nochmal DANKE liebe Anja 🙂 ), Nähte begutachtet und geduldig neben einem sitzt und aufbauende Worte findet, wenn die Hormone die Überhand gewinnen.

Und wenn jetzt einer um die Ecke kommt und sagt, wir sollen uns doch alle nicht so anstellen, wir hypersensiblen Hipster-Ökomuttis mit dem Anspruch, dass immer alles so laufen muss, wie wir es wollen, früher wäre das auch alles gegangen, da kamen die Kinder auch zur Welt ohne viel Schnick Schnack, dann kann ich nur sagen: Ganz genau das wollen wir auch! Eine Geburt ohne viel Schnick Schnack, aber mit einer Hebamme an unserer Seite, die die Zeit hat uns wirklich zu begleiten und zu unterstützen! Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wir brauchen keine riesigen Geburtszentren. Wir brauchen unsere Hebammen!!

Mit diesem Beitrag mache ich bei der Blogparade von der lieben Perlenmama mit, die ebenfalls einen Artikel *KLICK* zu dem Thema #ohneHebamme verfasst hat und damit zu diesem wichtigen Thema Stellung bezogen hat.

Vielleicht möchtet ihr auch erzählen, wie es euch mit diesem Thema geht? Wie habt ihr die Geburten eurer Kinder erlebt? Was sind oder waren eure Wünsche?

Alles Liebe

Eure Anita