Zeugnisse und Bewertungen in der Schule: Was Noten können und was nicht
Die langen Sommerferien stehen endlich vor der Tür! In einigen Bundesländern gab es schon Zeugnisse, wir müssen noch ein paar Tage warten, bis auch hier die Kinder in die wohlverdienten Sommerferien starten können.
In diesem Jahr wird es bei uns das erste “richtige” Zeugnis geben. Das heißt, dass sich ab diesem Jahr zum ersten Mal Noten in Ziffernform auf dem Zeugnis befinden werden.
Wo es in der ersten Klasse noch ein kleines Gutachten mit ein paar netten Sätzen gab, so werden nun ganz bald die ersten Noten diesen Platz einnehmen.
Irgendwie ist es ein komische Gefühl, zu wissen, dass mein Kind nun in bestimmte Stufen eingeteilt wird, eine Art Rangfolge festgelegt wird. Was können diese Noten also?
Was Noten meiner Auffassung nach können, sind Anhaltspunkte schaffen. Mehr nicht.
Sie können eine Art Orientierung geben und Momentaufnahmen widerspiegeln. Was sie nicht dürfen, sind, Druck aufbauen, Angst auslösen oder konkurrierendes Lernen fördern. Und dennoch glaube ich, dass sie genau das oft tun.
Für mich kann eine Ziffer nicht zusammenfassen, was mein Kind geleistet hat, denn dafür bietet mir eine Ziffer zu wenig Information. Ich mag diese Form des Vergleichens sowieso nicht, denn sind unsere Kinder nicht alle individuell und sollten dementsprechend individuell bestärkt, gefördert und bewertet werden?
Ihr merkt schon, ich bin nicht wirklich ein Befürworter von Noten. Ganz im Gegenteil.
Ich finde es ganz furchtbar, dass jedes Jahr kurz vor der Vergabe der Zeugnisse überall zu lesen und zu hören ist, dass die Sorgentelefone wieder geschaltet sind. Wer ruft denn da an? Sind das Eltern oder doch eher die Schüler, die Angst haben mit ihrem Zeugnis nach Hause zu kommen?
Niemand sollte Angst haben, wegen ein paar Noten, oder?
Noten sagen nämlich nichts über unsere Kinder aus und machen sie auch nicht weniger liebenswert. Wie ein Kind ist, kann eine Ziffer nämlich niemals ausdrücken.
Aber ich kann das. Ich als Mama.
Genau deswegen werde ich in diesem Jahr auch ein Zeugnis ausstellen. Ein Zeugnis mit wertschätzenden, liebevollen und bestärkenden Worten. Ein Zeugnis, dass auflistet, was an meinem Kind besonders ist, was ich schätze.
Ich werde von Momenten erzählen, die durch sie in wunderbarer Erinnerung bleiben, werde ihr großes Herz.ihre Hilfsbereitschaft und ihre Talente beschreiben, ihren Humor und ihre Einfühlsamkeit.
Und wir werden ein Eis essen gehen. Ein ziemlich großes sogar, denn das soll hier ein Ritual werden, auf das wir uns immer freuen. Nicht als Belohnung, sondern als Feier der beginnenden Sommerferien, ganz egal welche Noten auf ihrem Zeugnis stehen.
Falls ihr euren Kindern auch ein Zeugnis ausstellen wollt, dann schaut doch mal bei scoyo vorbei, da gibt es eine tolle Vorlage und die Initiative #mehralsNoten .
Wie steht ihr zum Thema Zeugnis und Noten? Erzählt doch mal!
Alles Liebe
Eure Anita