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Was wäre gewesen wenn: Eine Geburt #ohneHebamme

Wenn ich an die Geburten meiner beiden Töchter zurückdenke, an diese zauberhaften Momente, wo ich sie zum ersten Mal in meinen Armen hielt und die Welt für einen Moment stehen blieb, dann verspüre ich große Dankbarkeit in mir. Dankbarkeit dafür, dass ich während der Geburt Menschen um mich herum hatte, die sich ganz nach meinen Bedürfnissen und meinen Wünschen gerichtet haben, bei denen ich mich fallen lassen und mich ganz auf mich, meinen Körper und mein Baby konzentrieren konnte. Dankbarkeit dafür, dass ich mich sicher, willkommen, ernst genommen und wohl gefühlt habe. Diese positiven Gefühle und Gedanken habe ich meinem Mann zu verdanken, der nicht von meiner Seite gewichen ist, und meiner großartigen Hebamme! ( Danke liebe Anja 🙂 )

Was wäre also gewesen, wenn ich die Geburt #ohneHebamme hätte meistern müssen? Wenn ich, wie leider viele andere werdende Mütter in unserem Land, nicht so behutsam, fürsorglich und liebevoll betreut und umsorgt gewesen wäre? Wenn ich irgendwo alleine geparkt auf einem Klinikflur hätte meine Wehen veratmen müssen und darauf hätte hoffen müssen, dass schon alles gut geht, dass die Hebamme bestimmt zur richtigen Zeit bei mir sein wird, weil Geburten ja so kalkulierbar sind. Dass ein ab und zu vorbeischauen von ihr reichen muss, da sie sich währenddessen noch um vier weitere Geburten kümmern muss. Oder sie vielleicht nicht rechtzeitig hätte da sein können, als die Herztöne meiner Tochter schwächer wurden und akuter Handlungsbedarf bestand. Was wäre dann gewesen? Ich weiß es nicht und ich bin froh und dankbar, dass ich es nicht herausfinden musste.Umso wütender macht es mich, dass dieses “was wäre gewesen wenn” zu einem Normalzustand in vielen Geburtskliniken geworden ist. Dass Hebammen keine Zeit mehr haben, um sich umfassend um jede werdende Mutter zu kümmern, da sie notorisch unterbesetzt und oft völlig überarbeitet sind. Dass Frauen, die unter der Geburt so verletzlich und schutzbedürftig  sind wie nie zuvor, abgefertigt werden müssen, dass kaum mehr eine individuelle Versorgung und Betreuung stattfinden kann.

Eine individuelle, bedürfnisorientierte und selbstbestimmte Geburt braucht aber Zeit! Zeit für und mit der werdenden Mutter, die Ruhe, Gelassenheit und Erfahrung einer Hebamme. Und auch vor und nach der Geburt müssen Mütter die Möglichkeit haben von einer Hebamme betreut werden zu können. Eine Hebamme, die uns Mütter im Wochenbett betreut, wertvolle Tipps für die erste Zeit mit dem Baby gibt, Mut zuspricht, wenn das Stillen doch erst nicht so klappen will, wie erhofft ( nochmal DANKE liebe Anja 🙂 ), Nähte begutachtet und geduldig neben einem sitzt und aufbauende Worte findet, wenn die Hormone die Überhand gewinnen.

Und wenn jetzt einer um die Ecke kommt und sagt, wir sollen uns doch alle nicht so anstellen, wir hypersensiblen Hipster-Ökomuttis mit dem Anspruch, dass immer alles so laufen muss, wie wir es wollen, früher wäre das auch alles gegangen, da kamen die Kinder auch zur Welt ohne viel Schnick Schnack, dann kann ich nur sagen: Ganz genau das wollen wir auch! Eine Geburt ohne viel Schnick Schnack, aber mit einer Hebamme an unserer Seite, die die Zeit hat uns wirklich zu begleiten und zu unterstützen! Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wir brauchen keine riesigen Geburtszentren. Wir brauchen unsere Hebammen!!

Mit diesem Beitrag mache ich bei der Blogparade von der lieben Perlenmama mit, die ebenfalls einen Artikel *KLICK* zu dem Thema #ohneHebamme verfasst hat und damit zu diesem wichtigen Thema Stellung bezogen hat.

Vielleicht möchtet ihr auch erzählen, wie es euch mit diesem Thema geht? Wie habt ihr die Geburten eurer Kinder erlebt? Was sind oder waren eure Wünsche?

Alles Liebe

Eure Anita

 

 

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Kommentare
14Kommentare

14 comments

  1. Katrin

    30. März 2017 at 21:12

    Oh ich will gar nicht daran denken wie es ohne Hebamme gewesen wäre, weder vor, bei oder nach der Geburt. Bei meinem 1.ten Kind war ich schon sehr froh gerade nach der Geburt.Es war mein erstes Kind und als der Milchstau da war wusste ich erst mal nicht was ich machen sollte. Ja und bei so vielen anderen Fragen war ich einfach froh, dass unsere Hebamme da war.Ja und bei meiner Tochter 4 Jahre später war klar es kommt wieder jemand. Wobei ich anfangs dachte, dass es hinterher sicher nicht so viele Fragen gibt.Kannte mich ja nun mit stillen etc.aus.Aber weit gefehlt unsere Tochter war/ist unser Sorgenkind. Erst wollte sie nicht an die Brust, auch die Hebamme schaffte es am Ende leider nicht und ich fühlte mich so schlecht weil ich es mir nicht erklären konnte denn meinen Sohn habe ich sehr lange gestillt.Aber meine Hebamme war sehr liebevoll und hat mir gut zugeredet auch als unsere Tochter ebenfalls keine Flasche annahm war sie immer da für mich.Ich konnte sie immer anrufen und auch heute fast 6 Jahre später fragt sie noch oft wie es läuft.Übrigens hatte unsere Tochter eine angeborene Laktoseintolleranz welche zwar selten ist aber es kommt vor, daher hat sie alles verweigert.

    1. Anita

      30. März 2017 at 22:02

      Hallo Katrin,
      gerade in so einem speziellen Fall (Laktoseintoleranz) ist es sicherlich hilfreich gewesen,dass du deine Hebamme um dich hattest, oder? Toll, dass ihr noch immer in Kontakt seid! LG Anita

      1. Katrin

        31. März 2017 at 14:49

        Oh ja das war sehr hilfreich, zumal bei der kleinen so viele andere Sachen nicht ok waren.Sie war im ersten Jahr in so vielen Krankenhäusern da war ich einfach schon froh dass die Hebamme auch für mich so viel da war.Mittlerweile ist die kleine fast 6 Jahre und kommt bald in die Schule.Eine kleine Kämpfermaus halt.Und ein Hoch auf das was die Hebammen alles leisten..

        1. Anita

          2. April 2017 at 23:27

          Liebe Katrin, da war es in eurer Situation bestimmt besonders wichtig eine Hebamme an deiner Seite zu wissen, die dich so gut unterstützt hat! Hebammen sind einfach nicht wegzudenken. Viele Grüße Anita

  2. Melina

    30. März 2017 at 22:20

    So ein toller Text! Ich fand meine Hebamme unersetzlich. Eine geburt ohne Hebamme ist für mich nicht vorstellbar. Jede Frau hat das Recht auf diese Form der Unterstützung! Melina

    1. Anita

      31. März 2017 at 8:19

      Hallo Melina, das finde ich auch! Ganz egal für welchen Weg man sich auch entscheidet, man sollte immer die Option haben von einer Hebamme dabei unterstützt werden zu können.LG

  3. Kerstin

    30. März 2017 at 23:52

    Hmmm… ich bin da anders gestrickt… aber das muss ja auch jeder für sich selbst wissen…
    Bei unserer ersten Schwangerschaft haben wir vorher einen Geburtsvorbereitungskurs besucht… die Hebamme war eine ältere… aber ich fand sie toll… sie hatte eine sehr offene Art und Weise…
    Für mich blieben keine Fragen offen und ich hatte nicht das Gefühl eine besondere Betreuung zu brauchen
    Ich war zwar ziemlich jung, (21)
    stand aber der Schwangerschaft und der Geburt und auch dem “Mutter sein” sehr entspannt gegenüber… auch mit einer Art Urvertrauen…
    Wichtig war das mein Mann an meiner Seite war.
    Eigentlich war es auch schön das wir während der Wehen auch mal nur für uns waren…ich hatte auch jederzeit das Gefühl, dass wenn ich Hilfe gebraucht hätte, diese sofort bekommen hätte.
    Im Nachhinein betrachtet war es auch ganz gut das ich nicht wusste das ich ein großes, schweres Kind bekomme… 55 cm / 4200 g 😉

    Bei meinen Zwillingen zwei Jahre später…war ich ärztlich ja sowieso engmaschiger betreut da eine Zwillingsschwangerschaft als Risikoschwangerschaft gilt…
    Aber auch hier gab es wieder dieses entspannte Urvertrauen…
    Sie kamen in der 36. SSW auf natürlichem Weg zur Welt waren auch relativ groß und schwer…
    Mir platzte zu Hause die Fruchtblase. .. ich hatte aber keine spürbaren Wehen… also rief ich erstmal im Kkh an… die rieten mir den Storchenwagen zu rufen…
    Der kam auch mit einer sehr entspannten und coolen Hebamme…
    Wir kamen um 5.30 Uhr im Kkh an… um 6.00 Uhr und 6.05 Uhr wurden sie geboren…

    Bei unserem Jüngsten war es wieder eine Risikoschwangerschaft (Schwangerschaftsdiabetes)
    Von daher wieder enge Betreuung sowohl gynäkologisch als auch diabetologisch… und trotz gut eingestellter Insulingaben und auch guten Werten gab es ein schweres Kind…(mit einem großen Kopf… zumindest das mit dem Kopfumfang hätte ich lieber vorher nicht gewusst)

    Gefühlt war es die holprigste Geburt… dabei sollte man beim 4. Kind etwas gelassener sein…
    Wegen Bakterien in der Scheide sollte ich unter der Geburt Antibiotika über den Tropf bekommen… daher riet man mir zeitiger ins Kkh zu fahren…
    Haben wir gemacht… ich hatte regelmäßige Wehen…
    im Kkh wurde ein Wehenschreiber angeschlossen der keine deutlichen Wehen aufzeichnete. .. nun bin ich übergewichtig…da kommt das schon mal nicht durch…
    Untersuchung ergab “kein Geburtsbefund”
    “Wir sehen uns Sonntag zum Ctg und Montag zum Einleiten…”
    Ich glaube wir waren so um 19.30 Uhr wieder raus… zugegeben ziemlich vor den Kopf gestoßen …
    Auf dem Weg nach Hause jagte eine Wehe die Nächste… mein Mann wollte schon wieder umdrehen … aber ich wollte nicht, weil ich nicht wieder weg geschickt werden wollte…
    Ach ja was krampflösendes wurde mir noch mitgegeben…

    Zu hause habe ich mich in mein Schlafzimmer verzogen, weil mir alles auf die Nerven ging…
    Wehen wurden immer heftiger… aber ich wollte nicht weggeschickt werden… deswegen wollte ich nicht wieder los…
    Irgendwann hat mein Mann aber drauf bestanden… da hatte ich dann aber auch schon bei jedem Schritt eine Wehe…
    Kurz vor Null Uhr waren wir wieder in der Klinik… da gab es nur eine kurze Untersuchung… dann stand fest… Muttermund vollständig geöffnet. .. höchste Eisenbahn…das konnte ich alles gar nicht glauben… dachte immernoch ich muss wieder nach Hause…
    Mein Glück war das die Fruchtblase die ganze Zeit noch stand und der Kopf dadurch nicht ins Becken gerutscht ist… sonst hätte ich ihn sicher zu Hause bekommen…
    Nach der Öffnung der Blase und einem hektisch durchgejagten Antibiotikatropf… ging es Rucki Zucki. ..0.05 Uhr war er da… 52 cm 4570g und (38,5 cm KU)
    Aber ich war sehr gestresst und angespannt unter der Geburt… wäre mit eigener Hebamme sicher anders gelaufen… ohne Frage… aber ich werde nun mal nicht gerne betüdelt…
    Alle Kinder kamen übrigens in Kaulsdorf zur Welt.

    1. Anita

      31. März 2017 at 8:28

      Hallo Kerstin, wow und danke für deinen ausführlichen Bericht!! Wie du ja schon erzählt hast, ist jede Geburt individuell und anders, das kann ich nur bestätigen und genau deswegen glaube ich, dass wir alle das Recht darauf haben, dass wir selbstbestimmt unsere Kinder bekommen dürfen. Ob nun im Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder in den eigenen vier Wänden. Diese Auswahlmöglichkeit gibt es aber so leider nicht mehr, da viele Hebammen ihren Job aufgeben mussten. Ich persönlich kenne eine Hebamme, die sehr unter der momentanen Situation leidet, sie arbeitet in einem Krankenhaus und sagt, dass sie wirklich kaum noch Zeit hat sich so um jede Mutter intensiv zu kümmern. Und das ist es, was mich so wütend und traurig macht! Alles Liebe für euch. Anita

  4. 31. März 2017 at 7:48

    Eine Hebamme ist gold wert! Sie hat uns nach der Geburt bei vielen kleinen Problemen perfekt geholfen.

    Aber auch während der Geburt in einem großen Berliner Krankenhaus wurden wir super umsorgt. Auf einem Klinikflur hat uns keiner abgestellt. Ich glaube für uns war es sogar ganz gut, dass nicht ununterbrochen noch jemand Drittes bei uns war, sondern wir auch mal “Ruhe” hatten. Diese Kritik an der Betreuung im Krankenhaus kann ich nicht bestätigen.

    Nichtsdestotrotz sollte es keiner Hebamme schwer gemacht werden, ihre tolle Arbeit für uns Eltern und unsere Kinder zu machen.

    1. Anita

      31. März 2017 at 8:31

      Das ist gut zu wissen, dass ihr euch gut betreut gefühlt habt, das ist wirklich Gold wert!! LG Anita

  5. 31. März 2017 at 8:20

    Hilfe! Ich heiße natürlich nicht “Christliche Felix”, sondern Christopher Felix! Vielleicht kannst du das noch ändern? Danke!!

    1. Anita

      2. April 2017 at 23:21

      Hihi, das hab ich erst gar nicht gesehen! Aber jetzt passt es ja 😉

  6. Minime

    2. April 2017 at 9:34

    Wir waren froh das wir eine beleghebamme hatten. Als es hieß andrea ist da kam doch sichtliche Erleichterung auf, auch bei meinem mann den ich nochmals zum schlafen weggeschickt hab (ab der ersten Wege 56 Stunden)

    Zuvor würde ich ziemlich allein gelassen und genauso habe ich mich auch gefühlt, allein gelassen. Daher war ich sichtlich erleichtert als ich klingelte, weil ich nochmal was zum schlafen haben wollte, und sie dann plötzlich in der Tür stand. Gerade auch weil kurz zuvor neben an ein Kind zur Welt kam und ich aufgrund der Geräuschkulisse das erste mal dass Gefühl von Panik hatte.

    Sie hat uns sehr toll begleitet, für mich war aber auch von vornherein klar dass ich unbedingt eine beleghebamme möchte, jemandem dem ich vertraue, der mich bereits durch die Schwangerschaft begleitet. Das war mein Wunsch schon als wir in die Kinderplanung einstiegen.

    So hatten wir letztlich eine Stunde Fahrzeit in die Klinik nach bereits 24 Stunden wehen. Dank meiner tollen Hebamme hat mich eine Stunde Fahrzeit auch nie verunsichert. Ich wollte unbedingt zu ihr auch wenn andere Kliniken näher waren. Es war zu keiner Sekunde ein Fehler und ich habe mich bei ihr bestens aufgehoben gefühlt. Auch zum letztendlich leider notwendigen Kaiserschnitt kam sie mit Und hat mich vor der entlassung nochmals in der Klinik besucht. Aufgrund der Entfernung musste die nachbetreuung eine andere Hebamme übernehmen.

    Ohne Hebamme?? Nein nur mit meinem Mann und/oder einer fremden Person die ab und zu mal reinhuscht hätte ich es nicht gewollt und auch nicht überstanden.

    Umso trauriger dass das leider immer häufiger Realität wird

    1. Anita

      2. April 2017 at 23:30

      Liebe Marie,
      Beleghebammen sind wirklich unschlagbar!! Man ist dann einfach schon vorab so eingespielt und kennt sich so gut, ich war wirklich gleich viel gelassener, als “meine” Hebamme kam. Leider gibt es ja immer weniger von ihnen, das ist so schade!! Liebe Grüße!

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